Filmspezial 69
Michael, Daniel (Altstadtkino) und Nenad (Bildnachwirkung) sprechen über Takashi Miikes wohl bekanntesten Film: Audition. Und was hört man nicht alles darüber: schockierend, sexistisch, feministisch, stumpf, dumm, clever, gut durchdacht, ekelig, pervers, romantisch, verstörend und eigentlich ganz schön. Es ist der Film, durch den Miike als Horrorregisseur gehandelt wurde, obwohl er es nicht ist und obwohl der Film vielleicht auch gar kein Horrorfilm ist. Eventuell ist es ja doch ein Drama, ein Liebesfilm oder ein Psychothriller. Was er definitiv ist, ist die Verfilmung des gleichnamigen Romans von Ryu Murakami und (ob man ihn nun mag oder nicht) ein überaus interessanter Film, der viel zu oft falsch eingeschätzt wird.
Also schauen wir mal, ob sich die Rätsel klären lassen, ob der Film nun gut ist und was das eigentlich alles soll. Dabei wird jedes Detail verraten, diskutiert und mindestens 14x gewendet, damit wir auch alle Seiten begutachten können. Das alles dauert ein wenig länger, als der Film selber, wird aber hoffentlich unterhalten. Wir wünschen viel Spaß und esst nicht so viel Erbrochenes.
Ach war es schön damals als via REM die ganze Japan-Welle losbrach und gefühlt jede Woche ein neuer Miike Film in unseren örtlichen Programmkino lief. AUDITION und DEAD OR ALIVE haben das „Arthouse“-Publikum derart verprellt das sogar Beschwerde aufgrund verstörter Ü-50 Besucher eingelegt wurde um derartige Kulturunfälle in Zukunft zu verhindern. Als ich AUDITION geguckt habe gab es im letzten Drittel die höchste „Walk out“ – Rate deren ich Zeuge ich je sein durfte. Schöne Erinnerungen!
Ich bin heute noch ein wenig traurig, dass ich die damals nicht im Kino gesehen habe. Das hätte ich echt gerne erlebt. Muss ein großer Spaß gewesen sein.